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„Die Unvorhersehbarkeit der Entwicklung, das empfinde ich als ein Abenteuer“, sagt die Filmemacherin Maria Knilli im Interview. Dieses Abenteuer zeigt sie in wunderbaren, ruhigen Bildern in dem Film „Eine Brücke in die Welt“, zweiter Teil der Langzeitdokumentation über die ersten acht Schuljahre von fast 40 Waldorfschülern an der Waldorfschule Landsberg.

Wie schon im ersten Teil (Klasse eins bis drei) zeichnet die Kamera mitten im Unterricht und gleichzeitig unaufdringlich nebenbei den Alltag an einer Waldorfschule diesmal von der vierten bis zur sechsten Klasse auf. Diese Nähe und die eingeblendeten Statements der Lehrerin Frau Umbach und einzelner Eltern schaffen echte Einblicke in die Waldorfpädagogik.

Eine Brücke in die Welt – der Titel ist nur ein Teil des wunderbaren Bildes mit dem die Lehrerin Frau Umbach die Aufgaben von Schule und Elternhaus erklärt: Wenn die Kinder in der vierten bis sechsten Klasse sich zunehmend auf ihren ganz eigenen Weg machen, wenn sie sich, ihre Umgebung und den Lernstoff erfahren und erfassen, dann bewegen sie sich auf einer Brücke in die Welt. Diese Brücke wird einerseits von der Schule, und da besonders durch die Klassenlehrer/in, und andererseits von dem Elternhaus getragen.

Gibt es ein schöneres Bild für das Zusammenspiel von Schule und Eltern für die Entwicklung der Kinder?

Dass es im Schulalltag von Zehn- bis Zwölfjährigen dabei nicht immer reibungslos, sondern auch manchmal laut und unkonzentriert zugeht, deutet der Film an. In der Klasse nimmt die Lehrerin diese Herausforderungen an und gibt sie den Schülern als Möglichkeit zu wachsen an die Hand.

Die Zuschauer  erfahren ebenso wie Naturwissenschaften in der fünften und sechsten Klasse eingeführt werden. Wie Fremsprachen, Musik und Eurythmie an einer Waldorfschule unterrichtet werden.

Neue Medien handfest und begreifbar

Besonders eindrucksvoll ist der Umgang mit den neuen Medien: Dass die Waldorfpädagogik Medien in den ersten Schuljahren von den Kindern fernhalten will, ist bekannt. Natürlich sind aber auch die Schüler und Schülerinnen einer Waldorfschule fasziniert von ihnen. Daher hat sich die Klassenlehrerin für das Klassenspiel in der sechsten Klasse etwas Besonderes ausgedacht: Statt einem Theaterstück wie jedes Jahr, erarbeitet sie mit den Kindern ein Hörspiel. Sie nimmt die Faszination Medien auf, aber gibt den Schülern die Möglichkeit diese von Grund auf kennenzulernen. Der gesamte Prozess von der Ideenfindung bis zum fertigen Hörspiel. So ensteht das Verständnis, dass Bilder- und Tonwelten, die aus Smartphones, Tablets oder MP3-Playern schallen, nicht einfach so da sind – dahinter stecken handfeste Prozesse, die begreifbar sind.

Der Film ist ein Geschenk

Im Booklet zur DVD sagt die Filmemacherin Maria Knilli im Interview weiter: (Das Besondere an der Arbeit an diesem Dokumentarfilm …) “ist das Geschenk, das die Kinder mir machen, indem sie mich beim Lernen über die Schulter schauen lassen. Dieses Geschenk machen mir in gleichem Maße auch die Klassenlehrerin und deren Kollegen, denen ich beim Lehren über die Schulter schauen darf.“ Wir als Zuschauer nehmen Teil an diesem Geschenk.

Mit der Musik von Roman Bunka und dem Schnitt von Nina Ergang bekommt das Geschenk noch eine entsprechende Verpackung. So werden die gezeigten Momente aus dem Alltäglichen herausgehoben und der Film zu einem eigenständigen Erlebnis mit den Schülern als Hauptdarstellern.

Mehr Informationen und Bestellmöglichkeiten auf der Homepage des Films: http://www.guten-morgen-liebe-kinder.de/eine-bruecke-in-die-welt/

Hier den Trailer zum Film anschauen

Interaktive Karte // Waldorfschulen