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waldorfpädagogik in Homeschooling

Lernen vollzieht sich fast ausschließlich in der Beziehung von Mensch zu Mensch – ein Hauptanliegen der Waldorfpädagogik. Aufgrund der Schulschließungen in den letzten Wochen waren und sind dazu neue – oft digitale Ansätze gefragt. Wir haben uns umgeschaut und umgehört – an den Waldorfschulen in Bayern wurde geschäftig gelernt und über verschiedene Ansätze wie Videokonferenzen, Chatrooms, Mail-Verkehr versucht, die wichtige Beziehungsebene aufrechtzuerhalten.

Markus Kranburg vom Waldorf-Ideen-Pool spricht sogar von einer Art „Kreativitätsexplosion“. Damit nicht jeder das Rad neu erfinden muss, haben wir hier inspirierende Ansätze auch für Eltern und Schüler*innen zuhause gefunden:

Der Waldorf-Ideenpool ist sicherlich eine der ersten Adressen in diesen Tagen auf der Suche nach waldorfspezifischem Unterrichtsmaterial: https://www.waldorf-ideen-pool.de/.

Im Artikel von Sebastian Jüngel, Goetheanum, gibt es praktische Anregungen für das Lernen zuhause.

„Gewünscht hat sich das keiner. Doch Joep Eikenboom, Lehrer an der Dordtse Vrije Schule in den Niederlanden, schreibt auch: «Haben Sie keine Angst […] gegenüber dieser modernen Technologie, sondern zeigen Sie den Kindern, dass ein Mensch unter allen Umständen zurechtkommen kann.» Eine Hilfe ist das Schaffen einer Tagesstruktur mit bestimmten Abläufen bei den Unterrichts- und Freizeiten...“

Weiterlesen: https://goetheanum.co/de/nachrichten/coronavirus-praktische-anregungen-fuer-lernen-zuhause

Erfahrung aus anderen Ländern

Homeschooling erfordert immer Elternarbeit, Entwicklung von Lernmaterialien und ein aktives Netzwerk. "Viele Länder, wie zum Beispiel Australien und die USA, haben eine lange Tradition im Steiner-Homeschooling. Oftmals sind die Initiativen aus der großen Entfernung zur nächsten Waldorfschule entstanden, manchmal ist es aber auch der Wunsch nach mehr Freiheit bei der Entwicklung der Pädagogik für die eigenen Kinder", schreibt Marianne Kleimann Sevåg in dem Artikel "Homeschooling in Corona-Zeiten" auf www.erziehungskunst.de. In dem Artikel führt sie nicht nur die wichtige Unterscheidung zwischen Homeschooling und Fernunterricht aus, sondern listet auch viele weiterführende Links zum Thema "Steiner-Homeschooling" auf.

Weiterlesen: https://www.erziehungskunst.de/nachrichten/pandemie/homeschooling-in-corona-zeiten/

In jeder Krise steckt ein Chance

Die Corona-Pandemie zeigt, in welch hohem Maße wir heute „eine“ Menschheit bilden, die für die Gesundheit der Mitmenschen, der Nachkommen und der Erde verantwortlich ist. Ein ermutigender und zum Weiterdenken und -Fühlen anregender Beitrag liefert dieser Artikel von Matthias Girke & Georg Soldner:

„Gemeinsam für das Leben - in Pandemie und Ökologie“

"Krankheiten sind Bilder, Bilder des heutigen Lebens, wenn sie wie Covid-19 die ganze Menschheit betreffen. Was diese Erkrankung begünstigt, hat auch mit dem zu tun, woran unsere Leistungsgesellschaft krankt. Covid-19 macht deutlich, wie kostbar das Geschenk des Lebens ist. Es geht jetzt darum, gemeinsam diese Krise zu meistern und dabei aufzuwachen für die gemeinsame ökologische Verantwortung der Menschheit, die keine Landesgrenzen kennt."

Weiterlesen: https://goetheanum.co/de/nachrichten/gemeinsam-fuer-das-leben-in-pandemie-und-oekologie

Zuversicht und Vertrauen in die Zukunft ist in dieser Zeit für jeden Einzelnen eine Herausforderung und gleichzeitig eine Kraftquelle. In der Waldorfpädagogik und der sie nährenden Anthroposophie finden wir diese Quelle im Blick auf eine hinter der sichtbaren Welt und den sichtbaren Ereignissen liegenden höheren Wirksamkeit. Daher schließen wir – angeregt von Stefan Panizza von der Freien Waldorfschule Geretsried - mit Worten von Rudolf Steiner, die wertvolle Begleiter werden können:

E r g e b e n h e i t s – G e b e t

Was auch kommt, was mir auch die nächste Stunde, der nächste
Tag bringen mag: Ich kann es zunächst, wenn es mir ganz
unbekannt ist, durch keine Furcht ändern.
Ich erwarte es mit vollkommenster innerer Seelenruhe, mit
vollkommener Meeresstille des Gemütes.


Durch Angst und Furcht wird unsere Entwicklung gehemmt;
wir weisen durch die Wellen der Furcht und Angst zurück, was
in unsere Seele aus der Zukunft herein will.

Die Hingabe an das, was man göttliche Weisheit in den
Ereignissen nennt, die Gewissheit, dass das, was da kommen
wird, sein muss, und dass es auch nach irgendeiner Richtung
seine guten Wirkungen haben müsste, das Hervorrufen dieser
Stimmung in Worten, in Empfindungen, in Ideen, das ist die
Stimmung des Ergebenheitsgebetes.

Es gehört zu dem, was wir in dieser Zeit lernen müssen: Aus
reinem Vertrauen zu leben, ohne Daseinssicherung, aus dem
Vertrauen auf die immer gegenwärtige Hilfe der geistigen
Welt. Wahrhaftig anders geht es heute nicht, wenn der Mut
nicht sinken soll.

Rudolf Steiner

Anmerkung: Das Gebet stammt in dieser Form nicht unmittelbar von Rudolf Steiner. Die ersten drei Absätze des Textes sind - in teils veränderter Form - zusammengestellt aus drei Textstellen des Vortrags von Rudolf Steiner »Das Wesen des Gebetes« Berlin 17. 2. 1910, GA 059. Der letzte Absatz gibt in abgewandelter Form einen von Zeylmans van Emmichoven überlieferten Wortlaut Rudolf Steiners wieder.

Foto: © Stephanie Hofschlaeger  / pixelio.de

 

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