Waldorfpädagogik heute: Was uns alle bewegt

Egal ob ihr Kind in Würzburg oder in Rosenheim aufwächst, die Fragen, die Eltern bewegen, sind sehr ähnlich. Sie unterscheiden sich eher je nach Alterstufe der Kinder. Wird mein Kind optimal gefördert? Kann es seine Stärken entwickeln und lernt es gleichzeitig genug, um den Anforderungen der heutigen Gesellschaft gerecht zu werden? Klartext: Wird mein Kind fit für die Zukunkt?
Auf der der Seite Waldorf-heute finden Sie rund um die Entwicklungsphasen der Kinder Artikel, Anregungen und Veranstaltungen.
1. Waldorfschulen in der Corona-Pandemie
Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Gesundheits- und Schulaufsichtsbehörden ist uns wichtig. Grundlage dabei ist, dass die Verordnungen und Vorgaben der Gesundheits- und Schulaufsichtsbehörden für alle Schulen, einschließlich die Schulen in freier Trägerschaft, in Bayern gelten.
In der gesamten Gesellschaft erleben wir zunehmend, wie durch „Corona“ Gemeinschaften, Familien und Kollegien verunsichert, ja sogar gespalten werden. Auch unsere Schulen bilden dies ab. Als Vorstände sehen wir es als unsere Aufgabe, anzuregen, dass in den Schulgemeinschaften Gesprächsräume entstehen, in welchen die Diskussion über den Sinn von Corona-Maßnahmen nicht zu einer weiteren Spaltung führt, sondern die unterschiedlichen Standpunkte im Diskurs und sachlichen Austausch bewegt werden können.
Der neue Blog der Freien Hochschule Stuttgart – Seminar für Waldorfpädagogik.
Orientierung in Zeiten der Pandemie: das möchte der neue Blog der Hochschule für Waldorfpädagogik bieten. „Die Waldorfpädagogik, Corona und das digitale Zeitalter“ heißt der neueste Beitrag, ein Interview mit Prof. Dr. Ewin Hübner und Elke Dillmann vom hochstuhleigenen Lehrstuhl für Medienpädagogik - „Die Kunst des Fragens in einer in Frage stehenden Zukunft“ ein weiterer, von Dozent Philipp Kleinfercher, der programmatisch für die Zielsetzung des Blogs stehen mag.
Und auch, wenn aktuell die Pandemie und ihre Folgen den Anlass für seinen Start gab, soll er sich auch zukünftig mit grundsätzlichen Fragestellungen des Zeitgeschehens auseinandersetzen. Denn das ist ein Hauptanliegen der Waldorfpädagogik.
Der vierte Film aus der Langzeitstudie von Maria Knilli
„Reden wir von Leben und Tod“, der vierte Film, der aus der Langzeitbegleitung einer Klasse der Waldorfschule Landsberg entstanden ist, tanzt aus der Reihe. Natürlich erfährt der Zuschauer etwas über die 12. Klasse, dem so wichtigen Abschlussjahr an einer Waldorfschule, er erhält Informationen über die Bedeutung des Steinmetzpraktikums und zu den weiteren Schwerpunkten in diesem Schuljahr. Der eigentliche Wert dieser Doku liegt aber im Zeitgeist. Wie ticken die 28 jungen Erwachsenen, ihren Waldorfabschluss quasi in der Tasche, kurz vor den staatlichen Abschlüssen Mittlere Reife oder Abitur? Was bewegt sie, was denken sie über das Leben und den Tod? „Temperatur messen“, nennt das Maria Knilli. Um den Eindruck komplett zu machen, kommen auch 8 Ehemalige zu Wort.
Wir haben mit der Filmemacherin über ihren neuesten Film gesprochen.
Statt unterm Zirkuszelt gibt’s jetzt einen Film: Der CIRCUS LEOPOLDINI hat während der Sommermonate seinen ersten Film gedreht, um in Zeiten von Corona trotzdem ein tolles Ersatzprogramm, statt des Festivals im Westpark, bieten zu können.
CIRCUS LEOPOLDINI jetzt mit anderem, neuen Spektakel
Normalerweise bestaunen Fans den Circus Leopoldini im Juli während des großen Leopoldini Zirkusfestivals im Westpark und 160 Kindern und Jugendlichen applaudieren. Für die Artisten, Jongleure und Clowns, die für diese Auftritte ein Jahr lang hart trainiert haben, ist das der Höhepunkt des Jahres – doch diesmal ist alles anders.

Die VR-Bank Werdenfels eG rief auch in diesem Jahr im Zuge einer Spendenaktion Schulen auf, sich mit Projekten zu bewerben und diese online zu stellen. Die Freie Waldorfschule Weilheim hat sich für das Handwerk entschieden.
"Im letzten Jahr belegten wir – auch dank Ihrer Hilfe - den 2. Platz mit dem Thema „Physik mit allen Sinne“ und erhielten damit € 4.000, --!!!", berichten Sigrid Wörle und Johanna Schumann von der Freien Waldorfschule Weilheim.
Die Abstimmung ist beendet.

Lernen vollzieht sich fast ausschließlich in der Beziehung von Mensch zu Mensch – ein Hauptanliegen der Waldorfpädagogik. Aufgrund der Schulschließungen in den letzten Wochen waren und sind dazu neue – oft digitale Ansätze gefragt. Wir haben uns umgeschaut und umgehört – an den Waldorfschulen in Bayern wurde geschäftig gelernt und über verschiedene Ansätze wie Videokonferenzen, Chatrooms, Mail-Verkehr versucht, die wichtige Beziehungsebene aufrechtzuerhalten.
Markus Kranburg vom Waldorf-Ideen-Pool spricht sogar von einer Art „Kreativitätsexplosion“. Damit nicht jeder das Rad neu erfinden muss, haben wir hier inspirierende Ansätze auch für Eltern und Schüler*innen zuhause gefunden:
Unsere Anliegen konkret: Schulfinanzierung modernisieren – Stellungnahme zum Bayerischen Schulfinanzierungsgesetz
Ein offener Brief an das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
Herzlichen Dank für die Möglichkeit, im Rahmen einer Verbandsanhörung zu den geplanten Änderungen im Schulfinanzierungsgesetz Stellung zu beziehen. Als Landesverband der Bayerischen Waldorfschulen begrüßen wir manche der Veränderungen, schlagen aber weitergehende Schritte vor. Diese erscheinen uns nötig, da sich in den letzten Jahren die Förderung unserer Schulen im Vergleich zu den staatlichen Schulen verschlechtert hat. Gleichzeitig haben aber die Aufgaben der Schulen in Bayern allgemein zugenommen. Dies zeigt sich auch in der allgemeinen Erhöhung des Bildungshaushalts in den letzten Jahren, den zusätzlichen Planstellen für Lehrer und den Verbesserungen der Ausstattung der Schulen im staatlichen Bereich. Uns ist es vor diesem Hintergrund ein Anliegen, vorab auf folgenden Umstand hinzuweisen:
Bei sonnigem Wetter fand Mitte Mai der alljährliche Pflanzenverkauf an der Waldorfschule Coburg statt.
Schüler verkauften ihre selbstaufgezogenen Gemüse- und Blumenjungpflanzen.
Der ca. 3000 qm große Schulgarten der Rudolf-Steiner-Schule Coburg mit Teich, Gartenpavillon und Kompost umfasst Obstwiesen, ein Weizenfeld, Blumenbeete, einen Kartoffelacker, ein Glashaus zur Jungpflanzenanzucht und ein Folienhaus zum Weiterkultivieren.
So ein Garten macht natürlich viel Arbeit, die Schüler sind von der 6. bis zur 11. Klasse im Fach Gartenbau damit beschäftigt.
Bayerns beste Schülerfirmen kommen aus Rosenheim und von der Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell: Die Schülerfirmen „flamant noir“ und „BommeLit“ sind die „Besten Bayerischen JUNIOR Unternehmen 2017“.
„BommeLit“ vom Ignaz-Günther-Gymnasium aus Rosenheim konnte mit Mützen mit reflektierenden Bommeln beim Landeswettbewerb am 29.4.2017 in der LfA Förderbank Bayern in München die 5-köpfige Experten-Jury überzeugen. Dasselbe gilt für „flamant noir“ von der Rudolf-Steiner-Schule aus Gröbenzell, deren Geschäftsidee die Herstellung von Möbeln aus Paletten ist. Beide werden nun Bayern beim JUNIOR Bundeswettbewerb am 22. Juni in Berlin gegenüber der Konkurrenz aus ganz Deutschland vertreten.
Der dritte Teil der Langzeitdokumentation über Waldorfschüler feiert am 10. Mai 2017 Premiere!
"Mit beeindruckender Klarheit reflektieren die Jugendlichen vor der Kamera, was sie zum Lernen brauchen: tragende Beziehungen, echtes Interesse, persönliche Freiheit, ausreichend Zeit … In berührenden Rückblenden macht Maria Knilli sichtbar, wie sich die Fähigkeiten der Schüler über acht Jahre entfalten. Im Unterricht wird der Übergang in die Oberstufe vorbereitet. Jeder gestaltet eigenverantwortlich eine Projektarbeit: welche Vielfalt! Auf der großen Schulbühne wird ein Shakespeare-Stück einstudiert: Jeder spielt eine Rolle! Und gemeinsam mit ihrer Lehrerin kommt die Klasse endlich am Ziel ihres Fußweges über die Alpen an – in Venedig.
„Die Unvorhersehbarkeit der Entwicklung, das empfinde ich als ein Abenteuer“, sagt die Filmemacherin Maria Knilli im Interview. Dieses Abenteuer zeigt sie in wunderbaren, ruhigen Bildern in dem Film „Eine Brücke in die Welt“, zweiter Teil der Langzeitdokumentation über die ersten acht Schuljahre von fast 40 Waldorfschülern an der Waldorfschule Landsberg.
Wie schon im ersten Teil (Klasse eins bis drei) zeichnet die Kamera mitten im Unterricht und gleichzeitig unaufdringlich nebenbei den Alltag an einer Waldorfschule diesmal von der vierten bis zur sechsten Klasse auf. Diese Nähe und die eingeblendeten Statements der Lehrerin Frau Umbach und einzelner Eltern schaffen echte Einblicke in die Waldorfpädagogik.
Prien. „Haben wir etwas bewirkt? Werden sich in Zukunft mehr Jugendliche an unserer Schule mit Politik auseinander setzen?“ fragte Manuel Linke, Schüler der 11. Jahrgangsstufe an der Freien Waldorfschule Chiemgau im Kleinen Kursaal von Prien, in dem er jetzt den öffentlichen Vortrag zu seiner Jahresarbeit hielt. Gemeinsam mit seinem Klassenkameraden Jakob Lippert hatte er zu Beginn des Jahres eine große politische Podiumsdiskussion im Großen Kursaal organisiert. Das Thema dazu lag auf der Hand: Die Auseinandersetzung mit der Flüchtlingspolitik. Jetzt schrieb Manuel Linke seine Projektarbeit über „Politische Meinungsbildung“.
Wolfgang Zeitlmann, CSU, schenkt Schülern der Freien Waldorfschule Chiemgau eine Unterrichtsstunde – Freie Schulen wollen Beitrag leisten gegen Politikverdrossenheit und Radikalisierung.
Unter dem Motto „Politik macht Schule“ hatte die Freie Waldorfschule Chiemgau den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Wolfgang Zeitlmann, CSU, aus Bernau in die Abiturklasse eingeladen. Zum „Tag der freien Schulen“, initiiert vom Verband der bayerischen Privatschulen, schenkte der Politiker den Schülerinnen und Schülern eine Unterrichtsstunde. „Durch den direkten Kontakt mit einem örtlichen Politiker“, so Andrea Wiericks, zuständig für Schulleitung an der Freien Waldorfschule und Lehrerin für Geschichte, „soll das so wichtige staatsbürgerliche Interesse der jungen Generation angeregt und Berührungsängste abgebaut werden.“

