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AndreaHartyIVWaldorfschule – Pädagogik mit Kopf, Herz und Hand

Steckbrief: Andrea Härty, 39 Jahre, Mutter von 4 Kindern, Klassenlehrerin der 5. Klasse an der Rudolf-Steiner-Schule Coburg

Können Sie sich daran erinnern, wann Sie das erste Mal den Wunsch hatten selbst Lehrerin zu werden?
Ja, mit zwölf Jahren! Damals schrieb ich in das Gästebuch meiner Familie, dass ich mir viele Kinder wünsche und Lehrerin werden möchte. Meine Mutter war Lehrerin, so habe ich bei Schulaufführungen Einblick in ihre Arbeit. Ihr Umgang mit den Schülern faszinierte mich.

Wollten Sie von Anfang an an einer Waldorfschule unterrichten?

Ja, aufgrund meiner eigenen Schulzeit an der Waldorfschule, die ich sehr positiv erlebt habe. Ich war Schülerin der Gründerklasse an der Rudolf-Steiner-Schule in Coburg. Nach meinem Lehramtsstudium wollte ich alle Aspekte der Pädagogik kennenlernen und entschied mich bewusst für einige Jahre an einer staatlichen Schule zu arbeiten.

Was hat Sie dazu bewogen vom Regelschulsystem zur Waldorfpädagogik zurückzukehren?

Die Waldorfpädagogik bietet mir als Lehrerin größtmöglichen Freiraum die Kinder ihrer individuellen Entwicklung gemäß zu begleiten und zu unterstützen. Ich kann jedem Kind die Zeit geben die es für seine Entwicklung braucht, habe die Möglichkeit manchmal abzuwarten oder gezielt zu fördern.

Besuchen Ihre Kinder auch die Waldorfschule?

Natürlich (sie lacht). Weil ich für meine Kinder die bestmögliche Begleitung in ihrer Entwicklung möchte und auch als Mutter davon überzeugt bin, dass Kinder einen Schatz an Fähigkeiten in sich tragen und es mit der Waldorfschule einen Ort gibt an dem sie diesen entfalten können.

Was unterscheidet Waldorf- von Regelschülern Ihrer Meinung nach?

Im besten Fall, dass die Waldorfschüler ihren inneren Begabungen bewusster folgen und nicht von Leistungsgedanken abhängig sind. Sie können offener auf Dinge zugehen und haben trotzdem die Möglichkeit jeden staatlichen Schulabschluss, auch das Abitur, zu erlangen. Eine Studie z.B. zeigt, dass ehemalige Waldorfschüler gesünder und glücklicher sind.

Welches Vorurteil gegenüber Waldorfschulen nervt Sie am meisten?

Am meisten nervt es mich, dass Waldorfpädagogik immer wieder mit antiautoritärer Erziehung gleichgesetzt wird und das Vorurteil, dass die Schüler an einer Waldorfschule weniger lernen. Die Schüler lernen anders, aber nicht weniger.

Im nächsten Jahr feiern die Waldorfschulen ihr 100jähriges Bestehen, was bedeutet für Sie Schulbildung im Jahre 2018?

Unsere Schüler nicht zu Pflichterfüllern werden zu lassen, sondern zu begeisterungsfähigen, selbstdenkenden Menschen. Ich halte es hier mit dem Neurobiologen Gerald Hüther, der in seinem Buch „Jedes Kind ist hoch begabt“ ausdrückt, dass Geduld, Zeit und das Annehmen eines jeden Kindes die besten Vorrausetzungen für gelingendes Lernen schaffen.

Was wünschen Sie sich für die Rudolf-Steiner-Schule in Coburg?

Erfrischende Impulse, tolle engagierte Nachwuchskräfte und dass wir neue Ideen aus unserer Schulentwicklung umsetzen können.

Was ist für Sie das Besondere an der Waldorfschule in Coburg?

Wir haben hier einen naturnahen, inspirierenden und wunderbaren Ort und somit die besten Voraussetzungen, dass Bildung gelingen kann.

Vielen Dank!

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